• Musik kann ein leistungsfördernder Stimulator während des Trainings sein. Sie lenkt von der körperlichen Anstrengung ab und hilft Ihnen, länger zu trainieren.
  • Zu fast jeder Sportart stellt Musik eine gute Ergänzung dar. Lediglich in Mannschaftssportarten und im Kampfsport wird sie eher nicht eingesetzt.
  • Wie gut die Musik zum Sport passt, kommt oft auf den Rhythmus, die Melodie und teilweise auch den Text an.

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Sport hält uns nicht nur fit und sorgt für eine gute Kondition – er macht auch glücklich. Während des Sports schüttet unser Körper Glückshormone aus. Damit das Training leicht von der Hand geht, gibt es eine Vielzahl von Tipps und Tricks, die sich bei Fitnessfans in den letzten Jahren bewährt haben. Einer davon bezieht sich auf die richtige Musik beim Training.

Tatsächlich kann Musik die Motivation anheben, das Tempo beschleunigen und dafür sorgen, dass alle Etappen des Workouts mit Freude bewältigt werden. Es gibt sogar erste Trainingsprogramme und Fitnessangebote, die auf die gezielte Kombination von Musik und Sport abzielen. Eines der bekanntesten Angebote ist hier sicherlich Zumba, bei dem musikalische Elemente, Tanz und Sport miteinander verbunden werden. Doch welche Musik passt zum Fitnesstraining, worauf sollten Sie bei der Auswahl achten und warum tut uns Musik beim Sport so gut? Wir fassen das Wichtigste für Sie zusammen.

1. Was spricht für den Einsatz von Musik beim Sport?

Auch wenn Sport uns fordert und sowohl vom Körper als auch vom Geist viel abverlangt, kommt es vor, dass sich während der Trainingseinheit Ernüchterung oder Langeweile breitmacht. In diesem Fall kann Ihnen Musik helfen.

Musik kann ganz unterschiedliche Wirkungen auf den Körper haben. Sie kann uns fröhlich stimmen, kann uns aber auch zum Nachdenken bewegen. Gleichzeitig weckt sie Erinnerungen, sodass wir verschiedene Erlebnisse mit Musik verbinden.

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Eine anstrengende Trainingseinheit im Fitnessstudio ist mit Musik meist besser zu überstehen.

Musik spornt uns aber auch an und kann gerade beim Sport eine große Hilfe sein. So konzentrieren Sie sich mit der richtigen Musik im Ohr weniger auf den Sport als vielmehr auf die Songs, die im Hintergrund laufen.

Viele können sich sogar so gut von der Musik ablenken lassen, dass sie über die eigenen Grenzen hinausgehen und so Schritt für Schritt ihre sportliche Leistung steigern.

Vor- und Nachteile, die mit der Musik beim Sport einhergehen, sind folgende:

    Vorteile
  • sorgt für Abwechslung und mehr Effizienz
  • Körper passt sich Takt und Tempo an
  • Erschöpfungserscheinungen zeigen sich später
  • Training macht mehr Freude
  • Sie halten länger durch
  • die Zeit vergeht schneller
  • kann über einige Pulsuhren und Fitnessarmbänder abgespielt werden
    Nachteile
  • langsame Musik kann das Tempo beim Training unbewusst verringern

2. Bei welchen Sportarten bietet sich Musik als Begleitung an?

Es gibt im Grunde keine Sportart, bei der Sie wirklich auf Musik verzichten müssen. Lediglich im Mannschaftssport und im Kampfsport ist der Einsatz von Musik eher selten. Sportarten, die Sie allein ausführen, können hervorragend durch Musik beschleunigt werden.

2.1. Tanzsport

Wir zeigen Ihnen in der folgenden Tabelle typische Sportarten, bei denen Musik der Motivation und Gestaltung der Abläufe im Tanz dient.

Sport Hinweise
Zumba
  • die wohl bekannteste Sportart mit Musik
  • Elemente aus Tanz und Aerobic
  • bietet abwechslungsreiche Bewegungen und fördert eine gute Ausdauer
  • schnelle Rhythmen mit langsameren kombiniert
Step Aerobic
  • Kursklassiker, der ohne Musik nicht auskommt
  • Step Aerobic beansprucht den ganzen Körper
  • Koordination und Ausdauer gefragt
Bauchtanz
  • individuelles Training
  • gezieltes Training von Bauch und Rücken
  • intensiver Muskelaufbau und bessere Ausdauer
Dance Aerobic
  • hat seinen festen Platz in vielen Fitnessstudios gefunden
  • abwechslungsreiche Bewegungen versprechen viel Spaß
  • einzelne Abläufe sehr schnell
Salsa
  • gemeinsam mit Ihrem Partner möglich
  • ganzheitliches Körpertraining einher
  • Verbesserung der Ausdauer

Tipp: Gerade Zumba und Dance Aerobic machen in der Gruppe vielmehr Spaß als allein. So kommt hier zügig gute Laune auf und die einzelnen Mitglieder motivieren sich gemeinsam. Hier ist es also durchaus ratsam, wenn Sie sich einen Kurs im nächsten Fitnessstudio suchen.

2.2. Musik beim Joggen und Radfahren

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Dank moderner Technik haben Sie mittlerweile die Lieblingsmusik immer mit dabei.

Auch beim Joggen und Radfahren kann Ihnen Sport dabei helfen, Ihre Trainingsziele zu erreichen.

Das Smartphone, auf dem Sie sich Ihre persönlichen Playlists zusammenstellen können, passt entweder in Ihre Hosen- oder Jackentasche oder in einen Sportgürtel, den Sie sich während des Laufens umbinden können. Über die Kopfhörer (je nach Belieben mit oder ohne Kabel) können Sie Ihren Lieblingstiteln lauschen, während Sie sich ohne jede Einschränkung bewegen.

Tipp: Wenn Sie sich Ihre Workout-Playlist zusammenstellen, sollten Sie sich bevorzugt für Titel entscheiden, die auf Sie eine motivierende Wirkung haben. Pauschale Empfehlungen gibt es dafür aber eher nicht, weil die Musikgeschmäcker verschieden sind.

In den letzten Jahren haben sich einige Titel durchgesetzt, die immer wieder gern eingespielt werden und beim Workout auch eine vielversprechende Wirkung entfalten können.

Typische Titel, die beim Joggen und Radfahren gehört werden, sind beispielsweise:

  • „I gotta feeling“ von Black Eyed Peas
  • „Shake Baby Shake“ von Seeed
  • „Lift me up“ von Moby
  • „Run“ von Nikki Bliss
  • „The Snow“ von Lenka
  • „She’s mine“ von Brett Dennen
  • „High Speed“ von Coldplay

Es bietet sich durchaus an, beim Workout in erster Linie auf schnelle Musik zurückzugreifen. Die schnellen Rhythmen haben auf uns eine meist mitreißende Wirkung, sodass es leichter fällt, das Ziel zu erreichen.

Möchten Sie es ein wenig ruhiger angehen und sich konzentrieren, kann auch Klassik eine Empfehlung sein. Hier kommt gerade Musik von Bach und Mozart gut an, um beispielsweise ein längeres Workout zu unterstützen.

3. Mythos oder Wirklichkeit: Hat Musik wirklich eine positive Wirkung auf das Fitnesstraining?

Wenn Sie bislang immer ohne Musik trainiert haben und nun damit liebäugeln sich von Ihren Lieblingssongs begleiten zu lassen, wird sicherlich zunächst die Frage im Raum stehen: Ist es Mythos oder vielleicht sogar wissenschaftlich bewiesen, dass Musik einen positiven Effekt auf unsere sportlichen Fähigkeiten hat?

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Mit Musik in den Ohren können Sie vollständig abschalten.

Mit dieser Frage haben sich vor einiger Zeit schon einmal die Wissenschaftler der Brunel University London auseinandergesetzt. In einer umfassenden Studie wurde untersucht, welche Wirkung Popsongs auf die Sportler beim Laufbandtraining haben. Das Ergebnis war durchaus beeindruckend. So kamen die Wissenschaftler zu dem Fazit, dass die Probanden bis zu 15 Prozent länger durchhalten als ohne Musik.

Die Wissenschaftler aus London waren nicht die Einzigen, die sich mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Auch die Experten von Move, einem Forschungsinstitut in Amsterdam, haben sich der Frage angenommen und kamen zu einem ähnlichen Ergebnis. Die Experten bestätigten, dass bei Musik die Erschöpfung in der Regel wesentlich später einsetzt als es bei Trainingseinheiten ohne diese der Fall ist.

Tipp: Erschöpfungsaspekte können mithilfe von Musik noch länger ausgeblendet werden, weil die Musik eine konsequente Ablenkung schafft. Darüber hinaus sorgen die Songs dafür, dass die Freude am Training erhalten bleibt, auch dann, wenn Sie körperlich bereits umfassend ausgelastet sind.

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Viele technische Geräte ermöglichen das Abspielen, Anhalten und Auswählen der Musik während des Trainings.

Bei der Auswahl der Musik kommt es übrigens nicht nur auf Ihren Geschmack an. Wichtig sind hier objektive Aspekte wie Rhythmus und Tempo. Prozesse, die in unserem Körper während des Sports ablaufen, orientieren sich an diesen beiden Eigenschaften der Musik.

Der Rhythmus hat beispielsweise aktiven Einfluss auf den Puls. So kann sich der Puls sogar an die Musik anpassen. Deswegen ist es immer ratsam, wenn die sportlichen Bewegungen synchron zum Musiktempo und Takt verlaufen. Das sorgt für eine optimale Anpassung des Pulses.

Die richtige Musik steigert also die Effizienz beim Training. Wählen Sie die Songs also immer unter Berücksichtigung der Trainingsintensität aus.

4. Melodie, Takt etc.: Welche Faktoren spielen eine Rolle?

Bei der Auswahl der richtigen Musik für das Fitnesstraining spielen viele Faktoren eine nicht zu unterschätzende Rolle.

  • Takt: Jeder Song hat eine gewisse Anzahl von Beats. Wie viele Beats innerhalb einer Minute gespielt werden, hängt letzten Endes unter anderem davon ab, welcher Takt von den Komponisten gewählt wurde. Beim Sport bieten sich viele und schnelle Beats an, da sie dazu beitragen, dass Sie sich flotter bewegen.
  • Melodie: Neben dem Takt kommt es auf die Melodie an. Welche Musikinstrumente wirken hier zusammen? Ist die Melodie fröhlich und motivierend oder doch eher ruhig und nachdenklich. Beim Sport sollte die Melodie positiv sein.
  • Text: Es ist durchaus hilfreich, wenn der Text zum Workout passt. Songs, die sich auch im Text mit Bewegung und Sport auseinandersetzen, haben eine besonders positive Wirkung auf den Körper und sorgen für eine deutliche Effizienzsteigerung.
  • Assoziationen zu Siegen und Bewegungen: Entscheiden Sie sich bevorzugt für Musiktitel, die Assoziationen zu Triumph und Bewegung bereithalten. Oftmals nimmt das unser Körper zumindest im Unterbewusstsein wahr und sorgt dafür, dass er stärker auf die Musik reagiert.

Wenn Sie sich beim Workout von Musik begleiten lassen, sollten Sie auch bedenken, dass der Klang stimmen muss. Entscheiden Sie sich also bevorzugt für hochwertige Kopfhörer, die mit einer guten Klangqualität aufwarten können. Verzerrte Töne, unangenehmes Rauschen und ein unklarer Klang sind hier eher fehl am Platz.

Hinweis: Es lohnt sich deshalb, insbesondere für die Kopfhörer den einen oder anderen Euro mehr auszugeben. Außerdem sollten Sie immer auch darauf achten, dass die Kopfhörer gut sitzen und sich der MP3-Player oder das Smartphone auch im Rahmen von Bewegungen gut und einfach steuern lässt.

Bildnachweise: Adobe Stock/Rido, Adobe Stock/Ami-Lou W/peopleimages.com, Adobe Stock/Haas/peopleimages.com, Adobe Stock/JMarques, Adobe Stock/ Mumtaaz D/peopleimages.com (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)